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Im Herbst 2011 wurde das Musical in einer überarbeiteten und erweiterten Fassung im Rahmen des Projekts

"Lass' die Vergangenheit ruh'n!"?

wieder aufgeführt

Die Vorstellungen endeten am 3. Oktober

 

 

Ernest Haas und seine Frau Myrna beim Besuch der Abschlussvorstellung 2006

Frau Junkers freut sich über ein Wiedersehen mit ihrem "Schützling" nach fast einem Jahrhundert

 

 

 

 

 

 

Wie es dazu kam

Angregt wurden wir zu diesem Musical durch die Geschichte der Neumarkter Kaufmannsfamilie Haas. Deren ältester Sohn Ernst überlebte die Konzentrationslager. Zu ihm nahmen Schülerinnen der beiden Neumarkter Gymnasien im Rahmen eines Religions-Unterrichtsprojekts über Neumarkter Juden Kontakt auf und erfuhren so von seiner fröhlichen und lebenslustigen Schwester Ilse, die dem Holocoaust zum Opfer gefallen war.
Vor diesem Hintergrund entwickelten wir eine Handlung, die - bezogen auf die reale Familie frei erfunden ist. Denn zum zum damaligen Zeitpunkt war über die Familie Haas und speziell Ilse, die im Mittelpunkt der Handlung stehen sollte, außer den in Ernst Haas‘ Brief übermittelten Informationen fast nichts bekannt, insbesondere nichts, was sich für den Aufbau einer durchgängigen Spielhandlung geeignet hätte. So machte sich der Textautor F.X. Müller selbst an die Recherche und erstellte aus der Synthese der ihm aus unterschiedlichen Quellen bekannt gewordenen Schicksale jüdischer Familien aus Neumarkt und andernorts eine fiktive Handlung, die aus einer parallel angelegten Gegenwartshandlung heraus durch Briefe sukzessive ans Licht geholt wurde.
Eine große Rolle spielten Zeitzeugen, die von Herrn Müller persönlich befragt wurden, und beispielsweise Einkäufe beim „Stoffjuden“ schilderten; besonders aufschlussreich war die Begegnung mit der hochbetagten Frau Junkers, ehemals Kindermädchen bei der Familie Haas, deren Erinnerungen unter anderem in der „Leberwurstszene“ ihren Niederschlag fanden und Recherchen von Hans Georg Hirn, der zu einem mehrjährigen Forschungsprojekt über Neumarkter und Sulzbürger Juden angeregt wurde.
Letztlich entschlossen sich die Autoren Gmelch und Müller auf den Namen „Haas“ zu verzichten und benannten ihre Protagonisten „Goldbach“.
So haben die Handlungselemente - bis hin zu einzelnen wörtlichen Zitaten - Dokumentarspielcharakter, d.h., sie haben sich irgendwo in Neumarkt oder anderswo in Nazideutschland tatsächlich ereignet oder könnten sich zumindest so ereignet haben.
(Franz X. Müller, Max J. Gmelch)