mut-logo M.U.T. Musical und Theater Neumarkt e.V.

Abgeschlossenes Projekt:

"Lass die Vergangenheit ruh'n!"?

Mehr dazu in der Chronik!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Rede

Der Jugend-Kulturförderpreis des Bezirks Oberpfalz im Bereich „Sozio-kultur und ästhetisch-künstlerisches Handeln“ geht an den Verein „Musical und Theater Neumarkt e.V.“, abgekürzt M U T.

Und Mut braucht es sicherlich, ein immer noch so heikles Thema wie den Nationalsozialismus auch in seinen aktuellen Erscheinungen aufzugreifen und zu behandeln. So gesehen ist die Abkürzung Programm für die bisherige inhaltliche Arbeit des Vereins.

Bereits 2011, im Gründungsjahr des Vereins, gab es ein erstes Projekt zum Thema „Geschichte der Neumarkter Juden“, das dann mit dem heute auszuzelchnenden Projekt eine inhaltliche Fortsetzung und Erweiterung fand.

Der Verein „Musical- und Theater Neumarkt e.V.“ ist hervorgegangen aus der Theaterarbeit mehrerer Schulen in Neumarkt und bringt Schülerinnen und Schüler von sechs Neumarkter Schulen zusammen, die sich in verschiedenen Themenschwerpunkten mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzen. Es gibt auch eine Gruppe von ehemaligen Schülern, die selbst nach ihrer Schulzeit nicht auf die Bühne verzichten wollen und weiterhin bei dem Projekt mitmachen. Diese schulische Basis wird bei der Arbeit des Vereins nicht vergessen, Schülerinnen und Schüler sowie junge Erwachsene waren und sind intensiv bei dem Musicalprojekt mit eingebunden.

2013 wurde nun das Projekt mit dem Titel „Lass die Vergangenheit ruhnl? Neumarkt 1945: ver-Führt - nie wieder“ umgesetzt, und hierfür bewarb sich der Verein um den Jugend-Kulturförderpreis des Bezirks Oberpfalz. Thematisch wurde das Kriegsjahr 1945 mit dem Musical „Hitlerjunge Adolf“ behandelt. Dabei wurden Parallelen gezogen von der Verführbarkeit der Jugend im Dritten Reich und heute durch rechtsradikale Kreise.

Dazu ergänzend, und das machte für den Kulturausschuss die Preiswürdigkeit des Projekts in erheblichem Maß deutlich, waren alle Bildungswerke der Stadt und des Landkreises Neumarkt eingebunden, der Historische Verein und sechs Schulen. Letztere recherchierten ergänzend zum Thema und stellten pro Schule eine Ausstellung auf die Beine. Diese behandelten von Zeitzeugenbefragungen zur Zerstörung Neumarkts 1945 bis hin zum aktuellen Thema „Rechtsextremismusheute“ eine große Bandbreite in Ergänzung zum Musical. Das Musical selber überzeugt durch eine hohe musikalische und schauspielerische Qualität. Was die Schülerinnen und Schüler hier speziell bei den Ausstellungen geleistet haben, verlangt einem Respekt und Anerkennung ab.

Das Projekt „Lass die Vergangenheit ruhnl? Neumarkt 1945: ver-Führt - nie wieder" hat die Fachjury und die Mitglieder des Kulturausschusses überzeugt, weil das Thema ganzheitlich umgesetzt wurde. Die Einbindung von verschiedensten Bildungseinrichtungen trug zu dieser Einschätzung wesentlich mit bei. Als Fortsetzungsprojekt ist eine gewisse Kontinuität feststellbar, was in meinen Augen sehr wichtig ist, weil eine mahnende Haltung gerade bei dieser Thematik nicht vernachlässigt werden darf. Dass gerade Schülerinnen und Schüler und junge Studenten so an das Thema herangeführt und für die Problematik sensibilisiert werden, kann nicht hoch genug eingeschätzt und gewürdigt werden.

Zum Erhalt des Jugend-Kulturförderpreises des Bezirks Oberpfalz im Bereich „Soziokultur und ästhetisch - künstlerisches Handeln“ gratuliere ich dem Verein „Musical und Theater Neumarkt e.V.“ ganz herzlich. Bei einem solch großen Projekt ist die Reihe der zu nennenden Personen natürlich lang. Ich danke der Vorstandschaft um Herrn Alois Dorner und dem Komponisten und musikalischen Leiter, Herrn Max Gmelch, für ihren Einsatz und für ihr Engagement bei dem Theaterprojekt, ebenso Herrn Franz Müller, dem Autor des Musicals „Hitlerjunge Adolf". Herrn Richard Scheuringer, dem Leiter der Volkshochschule danke ich als Vertreter der beteiligten Bildungswerke und Herrn Dr. Thomas Kraus vom Willibald-GIuck-Gymnasium als Vertreter der beteiligten Schulen.

Vor allem aber sind die jungen Leute hervorzuheben, die dem Ganzen ja das Leben eingehaucht haben und von denen heute' eine Gruppe stellvertretend für eine große Anzahl von Schülerinnen und Schülern unter uns ist.

Wir konnten ja schon einen musikalischen Beitrag von Euch hören, ein weiterer wird noch folgen, und uns anhand der Powerpoint-Präsentation einen kleinen Eindruck von Eurem Projekt verschaffen. Ich danke Euch Anwesenden nun stellvertretend für die vielen Jugendlichen, Schülerinnen und Schüler, die auf und neben der Bühne mit Mut Stellung beziehen gegen rechtes Gedankengut, die Musik machen, tanzen und schauspielern, die recherchieren, forschen und Konzepte für Ausstellungen erarbeiten.

Ich wünsche dem Verein „Musical und Theater Neumarkt e.V.“ alles Gute für die Zukunft und weiterhin eine kulturelle Ausrichtung, die Jugendliche mit einbezieht. Ich würde mich freuen, wenn den beiden ersten Projekten noch weitere folgen würden.

Urkunde

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

M.U.T. Musical und Theater Neumarkt e.V.

Zweck des Vereins ist die Förderung der Volksbildung, ins- besondere die För- derung und Pflege von Kunst und Kultur in Stadt und Landkreis Neumarkt, sowie die Zusammenführung von Menschen jeden Alters durch Musik, Tanz, Schauspiel und gemeinsames krea- tives Arbeiten, die Stärkung der sozi- alen Kompetenz durch Eigenverant- wortlichkeit und Übernahme von Ver- antwortung für an- dere Vereinsmitglie- der.